Generationenprojekt Rathausanbau festlich eingeweiht – Rathaus als Identifikationsort
Zahlreiche Festgäste folgten der Einladung von Bürgermeister Konle zur feierlichen Übergabe des Rathauserweiterungsbau an die Öffentlichkeit.
Landrat Dr. Bläse (CDU), die beiden Abgeordneten aus Bund und Land Roderich Kiesewetter MdB (CDU) und Winfried Mack MdL (CDU) sowie Oberbürgermeister Michael Dambacher aus Ellwangen und zahlreiche Vertreter der umliegenden Nachbargemeinden wohnten dem Festakt bei und hielten Grußworte. Musikalisch gekonnt umrahmt wurde der Festakt vom Musikverein Dalkingen unter der Leitung von Kurt Sturm und dem Liederkranz Schwabsberg unter der Leitung von Peter Waldenmaier. Auch die Vertreter der Kirchengemeinden waren vor Ort und beteten gemeinsam mit allen Gästen ein Segensgebet für die neuen Räume, die darin arbeitenden Menschen sowie den Besuchern und erbaten Gottes Segen für die Gemeinde und deren Bürger.
Bürgermeister Konle hatte Eingangs bei seiner Ansprache das „Herzstück der Demokratie und einer perfekten Symbiose zwischen Denkmal und heutiger Zeit“ herausgearbeitet. Konle ging dabei auf die gesellschaftliche Entwicklung der heutigen Zeit ein und stellte die Frage der „Identität mit der Vergangenheit“ und wie wichtig es sei das Alte zu erhalten, denn durch die Nachkriegspolitik und dem gewachsenen Wohlstand seien Viele zu bewusstlosen Treibhölzern der Moderne geworden, und er froh sei, dass in Rainau noch Werte gelebt und am Menschen ausgerichtet seien. Der Bürgermeister dankte ausdrücklich den ausführenden Firmen für deren gelungen Handwerkskunst, er lobte die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Architekten, dem Bauleiter und den Mitarbeitern aus der Verwaltung, welche sich nun in einem tollen Gebäude mit modernsten Arbeitsplätzen entfalten können. Das neue positive Betriebsklima stellte Konle heraus, welches nun durch den neuen Sozialraum mit noch mehr Leben erfüllt wird.
Der Bürgermeister sprach die immer mehr ausufernde Bürokratie an, die daran liege, dass man den Grundregeln des Althergebrachten nicht mehr traue, viele Verantwortliche Alles regeln und verbieten wollten, anstatt den Menschen zu vertrauen. Dies führe dazu, dass immer mehr Regeln und Aufgaben auf eine kleine Verwaltung zukommen, was dann auch zu mehr Personal führe. Konle zitierte Friedrich Schlegel:
Uns‘rer Ahnen alte Kunde
Ist es, was mir Hoffnung gibt;
Wann, belehrt in treuem Bunde,
Man das Alte wieder liebt.
Wichtig sei in der jetzigen kommenden schweren Zeit als Gesellschaft zusammenzuhalten und deren Spaltung, welche einer überalterten Gesellschaft mit einer grünen Nachhaltigkeitsbewegungen und Neo-Nationalismus drohe, entgegenzustehen.
Mit Blick auf den Nachmittag und dem Tag der offenen Tür, hoffte Konle auf eine glaubende und wertorientierte bürgerliche Gesellschaft die Rainau in die Zukunft trage und den Wert der Familie und von Kindern erkenne, denn die Geburtenrate sei Ausdruck einer wollenden Gesellschaft, die an Ihre Zukunft glaubt, dafür habe man an diesem Tag das Gebäude, für eine hoffentlich „von Gott gesegnete Zukunft der Gemeinde“, der Bürgerschaft übergeben.
Nach einer Bauzeit von ca. 2 Jahren konnte Architekt Mathis Tröster vom Rainauer Planungsbüro ACT den Schlüssel an Bürgermeister Konle offiziell übergeben. Herausfordernd sei der Bau gewesen nicht nur wegen Corana-Pandemie, sondern im Hinblick auf das denkmalgeschützte Ensemble Kirche, Pfarrhaus, Kirchenmauer und Rathaus. Der Neubau muss sich einfügen, unterordnen und gleichzeitig den aktuellen Baustil der heutigen Zeit darstellen. „Unsere demokratische Gesellschaft, stellt sich in diesem Bau dar“ so der Architekt bei seinem Grußwort.
Landrat Dr. Bläse griff den Ball von Bürgermeister Konle auf und sprach von der Notwendigkeit eines modernen, zukunftsgewandten Rathauses, welches das Selbstbewusstsein der Gemeinde ausdrücke und als Ort der ersten Wahrnehmung für Besucher und Neubürger und als Ort der Identität für die Bürger wichtiger denn je sei. Moderne und gut ausgestattete Arbeitsplätze seien gerade in der jetzigen Zeit, wo Fachkräfte in allen Branchen gesucht werden von zentraler Bedeutung. Rainau hat hierzu alles richtig gemacht und den perfekten Weg in die Zukunft mit Wahrung der Identität aus der Vergangenheit gefunden.
MdB Kiesewetter der auch im Namen von MdL Mack sprach, ging auch auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt ein, wie wichtig die Dorfgemeinschaft sei, gerade in der nun vor uns schwierigen Zeit, in denen die „sieben fetten Jahre vorbei seien und wohl sieben magere anstehen“. Kiesewetter lobt den Mut der Gemeinde und sprach von einer beeindruckenden Bauleistung, die wohl in der jetzigen Zeit immer schwieriger würde. Die Baukosten die bei 1,7 Millionen € lagen, wären aktuell sicher höher, weshalb Fördergelder, welche Steuergelder der Bürgerinnen und Bürger sind, wichtig sind und die Abgeordneten sich deshalb immer wieder gerne für Ihre Heimat stark machten.
In diesen kommenden Zeiten sei die Rückbesinnung auf Familie, gegenseitige Unterstützung und das Verlassen können auf kommunale Verwaltung, die Bürgervertreter und den Bürgermeister der in Krisenzeiten führt wichtig. Er dankte insbesondere Bürgermeister Konle für dessen Führungsstärke und den Vertretern im Gemeinderat für deren Tatkraft zur Umsetzung des Projektes.
Max Vogelmann überbrachte die Grüße im Namen von Pfarrer Zorn, der zeitgleich in Neuler den Festgottesdienst zum 100jährigen Jubiläum des Musikverein hielt, für die Kirchengemeinde und sprach gemeinsam mit den Mitgliedern des Kirchengemeinderates und den Gästen das Segensgebet.
Es folgte der erste Eintrag der Ehrengäste in das neue goldene Buch der Gemeinde Rainau, das mit dem Leitsatz „Die Achtung voreinander, bestimmt den Umgang miteinander“ begonnen wurde.
Danach folgte der Rundgang aller Gäste, bevor ab 12 Uhr der Tag der offenen Tür eingeläutet wurde.
Besonders schön waren die Auftritte der Grundschulen und Kindertageseinrichtungen am Nachmittag. Alle 5 Einrichtungen hatten tolle Auftritte vorbereitet und überbrachten der Gemeinde Grüße und Geschenke zur Einweihung. So hatten viele Kinder, deren Eltern und Großeltern ihren besonderen identitätsstiftenden Moment vor dem neuen Rathaus Rainau.
Als kleines Dankeschön erhielten die Kinder Bratwurst und ein Getränk, zudem war eine Hüpfburg und Kinderschminken für die Kleinsten das Highlight.
Für die sehr gute Bewirtung zeigte sich die DjK Schwabsberg-Buch und der Förderverein Sport- und Kulturzentrum Dalkingen verantwortlich.
Das Rathausteam präsentierte sich sehr gut vorbereitet und so konnten die Besucher neben dem Einblick in die Büros, alle aktuell in Bearbeitung stehenden Projekte der Gemeinde hinterfragen und die Mitarbeiter kennen lernen.
Das Fazit der allermeisten Gäste lautete: ein rundum gelungenes Bauwerk mit Wohlfühlatmosphäre für Mitarbeiter und Besucher.
Zudem ein reibungsloser Festakt und Tag der offenen Tür, bei dem alle Beschäftigten an einem Strang gezogen haben. Was diese gemeinsam am Abend und am Tag danach miteinander feierten.