Historisches zum Limestor bei Dalkingen
Im Juli 2005 hatte die UN-Weltkulturorganisation UNESCO den Obergermanischen und
Rätischen Limes in die Liste der Weltkulturerbestätten aufgenommen. Damit wurde
der Limes, die einstige Außengrenze des Römischen Reichs, ganz offiziell zu einem
kulturgeschichtlichen Zeugnis von Weltrang erklärt. Dies hat bestätigt, dass es sich
bei dem Limestor Dalkingen um ein herausragendes archäologisches Denkmal handelt,
dessen Erhalt für künftige Generationen eine wichtige Aufgabe ist. Unter den
römischer Bauten entlang des Limes, von denen sich bis heute Reste erhalten haben,
kommt dem ehemaligen Limestor bei Dalkingen besondere Bedeutung zu. An der
Außengrenze des Römischen Weltreichs ist hier – vermutlich im Zusammenhang mit
einem siegreichen Feldzugs Kaiser Caracallas gegen die Allamannen in den Jahren 213
und 214 n. Chr. – ein prunkvoller, 12 Meter hoher römischer Triumphbogen mit einer
überlebensgroßen Kaiserstatue aus Bronze entstanden. Es handelt sich um die bislang
einzige durch Baubefunde nachgewiesene Toranlage entlang des über 500 km
langen, von der Donau bis zum Rhein reichenden obergermanisch-rätischen Limes.
Seit die historische Bausubstanz bei Ausgrabungen 1974 / 75 freigelegt wurde, hat
sie durch Witterungseinflüsse stark gelitten. „Um die einmalige Bausubstanz für die
Nachwelt dauerhaft zu sichern und zu erhalten, ist ein geschlossener Schutzbau unbedingt
erforderlich“, sind sich Regierungspräsident Schmalzl und Landrat Pavel einig.
Der Schutzbau soll aus einer filigranen Stahlkonstruktion bestehen. Vorgesehen war
ein Glaskubus mit einer Breite von 23,10 m, einer Länge von 22,85 m und einer Höhe
von 7 bis 16 m. Durch eine über dem originalen Mauerwerk frei schwebende, mit bedruckten
Stoffbahnen bespannte Leichtmetallkonstruktion innerhalb des Glaskubus
können die Abmessungen und das Aussehen des einstigen Limestores weithin sichtbar
wieder hergestellt werden. Zwischen den kulissenartig aufgehängten Stoffbahnen
und dem originalen Mauerwerk ist dabei ein Zwischenraum vorgesehen, damit die
römische Bausubstanz noch genügend wirken kann.
Auf diese Weise wurde das Limestor Dalkingen zu einem „Highlight“ für die breite
Öffentlichkeit und zusammen mit dem Limesmuseum im benachbarten Aalen, den
Ausgrabungen am Reiterkastell in Aalen und dem Römerbad am Bucher Stausee zu
einem außerordentlich attraktiven Schwerpunkt römischer Ausgrabungen und Kultur
in Ostwürttemberg.
Grundsteinlegung am 29.3.2010
Die Grundsteinlegung fand bei herrlichem Wetter statt. Die Grußworte sprachen
Landrat Klaus Pavel, Regierungspräsident Johannes Schmalzl, Professor
Dr. Dieter Planck, Architekt Cemal Isin und Bürgermeister Achim Krafft.
Eine Opferzeremonie mit Weihrauch und Myrrhe wurde durch den damaligen Vorstand
der Limes-Cicerones Dr. Manfred Baumgärtner durchgeführt. Danach wurde
die Grundsteinkassette mit Tageszeitungen, Bauplänen und der Rekonstruktion des
Tores, DVD (3D-Illustration und Animationfilm über das begonnene Bauvorhaben)
und einer Urkunde der Gemeinde gefüllt.
Förderer der Baumaßnahme
Finanziert wird das rund 1,87 Mio. Euro teure Schutzhaus aus LEADER-Fördermitteln
in Höhe von 750.000 Euro. Regierungspräsident Johannes Schmalzl hatte Landrat
Klaus Pavel in dessen Funktion als Vorsitzender des Zweckverbandes Erholungsgebiet
Rainau-Buch einen Förderbescheid in Höhe von 750.000 Euro überreicht. 630.000
Euro Fördermittel kamen von der Landesstiftung , 100.000 Euro von der der Denkmalstiftung
und rund 108.000 Euro vom Landesamt für Denkmalpflege. Die Restmittel trug
der Ostalbkreis.