Die Gemeinde Rainau wurde am 1. Januar 1975 aus den bisherigen Gemeinden Schwabsberg und Dalkingen gebildet. Sie hat ca. 3250 Einwohner, ist 2.556 Hektar gross und hat eine Höhenlage zwischen 440 - 502 m ü. NN. Die Gemeinde liegt im Albvorland an der Einmündung der Sechta in die jüngste Jagst, unmittelbar am Übergang vom Schwäbischen Jura zum Schwäbisch-Fränkischen Keuperbergland. Schwabsberg liegt auf einem Sporn über dem engen Jagst in beherrschender Lage in 470 m Höhe, Dalkingen, im Tal der Röhlinger Sechta, in 450 m Höhe.
Die Markungen Schwabsberg mit Buch und Saverwang sowie Dalkingen mit Weiler dehnen sich vom ehemaligen Kasernenbereich Ellwangen im Norden, bis zum Bahnhof Goldshöfe im Süden und vom Missionshaus Josefstal im Westen bis über die Autobahn A7 im Osten, aus.
Aufgaben für die gesamte Gemeinde Rainau werden in Schwabsberg, Dalkingen und Buch erfüllt, wobei Schwabsberg als zentraler Ort der Sitz der Gemeindeverwaltung. In den letzten zweieinhalb Jahrzehnten wurde die Gemeindemarkung grundlegend verändert. Im Jagsttal, zwischen Buch und Dalkingen, entstand der grösste Stausee Ostwürttembergs mit einer Wasserfläche von 32 Hektar. Der See wurde beispielhaft mit Freizeit- und Erholungseinrichtungen ausgestattet. Das Erholungsgebiet ist ein Anziehungspunkt für Badegäste, Segler, Surfer und andere Wassersportler, genauso wie für Spaziergänger anderer und Radfahrer aus einem Einzugsgebiet, das den ganzen Ostalbkreis und die benachbarten Kreise umfasst.
An der Landesentwicklungsachse gelegen, erfuhr Rainau auch einen grundlegenden Ausbau der Verkehrsinfrastruktur. Die früher umständlich durch Goldshöfe, Buch und Schwabsberg führende Bundesstrasse 290 wurde in den Jahren 1975 bis 1979 als weiträumige Umgehung neu gebaut. Über die neuen Auffahrten Schwabsberg, Buch und Saverwang sind alle Orte Rainaus vorbildlich an das überörtliche Verkehrsnetz angeschlossen. Die Autobahn A 7, die ganz im Osten über das Gemeindegebiet führt, ist in wenigen Minuten erreichbar. Die älteren Verkehrslinien, nämlich die Landesstrassen 1074, 1061 und 1029, sind nach wie vor günstige Verbindungen nach allen Richtungen. Auch die beiden Bahnlinien Aalen - Crailsheim und Aalen - Nördlingen führen durch das Gemeindegebiet und tragen zu einer guten Verkehrserschliessung bei. Vom Bahnhof Goldshöfe aus sind Stuttgart und Ulm tagsüber stündlich erreichbar. Eine Taktanbindung im Rahmen eines integralen Taktfahrplans wird angestrebt.
Stolz ist die Gemeinde Rainau auf ihr reges Vereinsleben. Rund 30 Vereine und Gruppierungen sind in der Gemeinde Rainau tätig und werden allen Freizeitbedürfnissen unserer Einwohner gerecht, vom Spitzensport über Musik und Kultur bis hin zum lockeren Freizeittreff. Freilich, ganz leicht hatte es die Gemeinde Rainau selten, und oft musste sie um ihre ureigenen Belange kämpfen. Ihre günstige Lage an den Verkehrsachsen weckte immer wieder das besondere Interesse übergeordneter Massnahmeträger.
Die lange geplante Erweiterung des Standortübungsplatzes der Bundeswehrgarnison Ellwangen um über 150 Hektar wurde im Zuge von Abrüstung und Reform der Bundeswehr gerade noch rechtzeitig aufgegeben. Die Planungen des Landes zum Bau einer Sondermüllverbrennungsanlage an der gemeinsamen Markungsgrenze mit Hüttlingen wurden ebenfalls in enger Zusammenarbeit mit den Bürgerinitiativen und mit den Nachbargemeinden abgewendet. Der Schutz des Ortes Dalkingen vor Hochwasser, und vor allem die Abwägung der örtlichen Interessen mit den Belangen des überörtlichen Hochwasserschutzes, wird noch viele Bemühungen kosten, ist aber auf dem richtigen Wege.
Rainau ist bei weitem nicht die kleinste Gemeinde im Ostalbkreis, hat aber die kleinsten Teilorte, ohne herausragenden Hauptort. Hinzu kommt, dass die Landwirtschaft in den letzten 3 Jahrzehnten einen in der Geschichte beispiellosen Strukturwandel erfahren musste, der sich voraussichtlich in den nächsten Jahren dramatisch fortsetzen wird. Die Landwirtschaft war in der älteren Gemeindegeschichte die einzige Lebensgrundlage der Bevölkerung. Sie wird künftig, gesamtwirtschaftlich gesehen, nur noch ein Randdasein führen.
Allerdings muss die Landschaft nach wie vor von ihr gestaltet und gepflegt werden. All diese Entwicklungen gingen nicht spurlos am "Naturraum" Schwabsberg vorbei. Die vor drei Jahrzehnten noch zweifellos vorhandene ökologische Ausgeglichenheit erfuhr erhebliche Störungen. Belangen wie Verkehr, Wasserwirtschaft, Siedlung, Freizeit, Industrie und Produktion wurden über Jahre hinweg fast uneingeschränkt Vorrang eingeräumt. In der Folge werden nun berechtigte Forderungen nach ausgeglichener und nachhaltiger Gemeindeentwicklung immer deutlicher. Die globale ökologische Problematik zwingt auch lokal zu verantwortungsvollem Handeln. Diese Belange sind schon in praktisches Handeln eingeflossen und werden es mehr und mehr mitbestimmen.